WAS IST EINE STOSSWELLENTHERAPIE?

Unter einer Stosswellentherapie versteht man die lokale Behandlung schmerzhafter Körperstellen mit Ultraschallwellen. Vor allem bei Überlastungen von Sehnen und Sehnenansätzen zeigt die Stosswellentherapie sehr gute Ergebnisse, dabei ist kein invasives Verfahren (z.B. Spritze) notwendig. Die Behandlungsdauer erstreckt sich über 3-5 Wochen, wobei eine Behandlungseinheit im Abstand von 7 Tagen wiederholt wird. Chronische Schmerzen können dabei vollständig zur Abheilung gebracht werden, Verkalkungen wie z.B. an der Schulter können aufgelöst werden. Ein Kostenersatz durch die gesetzlichen Krankenkassen ist nur bei spezieller Diagnose möglich und muss vorher chefärztlich bewilligt werden.

FUNKTION UND WIRKUNGSWEISE DER STOSSWELLENTHERAPIE

Stosswellen sind extrem starke Druckwellen, die zum Beispiel durch eine Explosion, ein Erdbeben oder ein Flugzeug hervorgerufen werden, das die Schallmauer durchbricht.Die Extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) beruht auf der Anwendung von Stosswellen in der Medizin. Man unterscheidet eine radiäre von einer fokussierten Stosswelle.

Die radiäre Stosswelle:

Druckluft beschleunigt ein Projektil, das auf den fest angebrachten Applikator trifft.Die kinetische Energie wird in eine Stosswelle umgewandelt, die durch die Haut hindurch das Zielgewebe erreicht. Diese Stosswellen werden radial übertragen, um eine breite Behandlungsfläche zu erreichen.

Die fokussierte Stosswelle:

Anwenden von Hochspannung auf 1.000 Piezokristalle. Diese generieren Druckwellen, die durch das Gewebe hindurch in die Haut eindringen und sich auf ein zigarrenförmiges Volumen konzentrieren. In der fokussierten ESWT ist die Kompressionsphase allgemein kürzer als in der radialen ESWT. Sowohl die fokussierte als auch die radiale ESWT können eine ED+ von 0,4 mJ/mm2 erreichen, die, wie klinisch nachgewiesen wurde, für fast alle ESWT- Indikationen des Bewegungsapparats und der Haut ausreicht.

Es ist klinisch erwiesen, dass die Anwendung von Druckwellen an verletzten Geweben die Stoffwechselreaktionen anregt:

  • Verringern des Schmerzes, der von den Nervenfasern wahrgenommen wird
  • Erhöhte Durchblutung in den umliegenden Weichteilgeweben  
  • Fördern des Heilungsprozesses durch Stammzellenaktivierung  

Peperoni bzw. Chili enthalten Capsaicin. Diese Substanz überwältigt die sogenannten C-Nervenfasern, die für die Übertragung der Schmerzen zuständig sind, doch nun über längere Zeit ausgeschaltet werden. Jeder kennt das Gefühl – zuerst brennt der ganze Mund wie Feuer, dann stellt sich ein vollkommenes Taubheitsgefühl ein. Die Forschung hat gezeigt, dass die Stosswellentherapie genauso funktioniert. Werden sie aktiviert, so setzen die Nervenfasern des C-Typs im Gewebe und im Rückenmark eine spezifische Substanz frei (Substanz P). Diese Substanz verursacht ein leichtes Unbehagen während und nach der Stosswellen-Behandlung. Doch werden die C Nervenfasern länger aktiviert, dann werden sie für eine gewisse Zeit unfähig, die Substanz P freizusetzen und Schmerzen zu verursachen. Weniger Substanz P im Gewebe verringert die Schmerzen und noch mehr: weniger Substanz P bewirkt auch eine Abnahme der neurogenen Entzündung.  Eine Abnahme der neurogenen Entzündung kann wiederum die Heilung fördern – begleitet von dem Freisetzen von Wachstumsfaktoren und der Aktivierung von Stammzellen im behandelten Gewebe.

ANWENDUNGSGEBIETE

  • Fersensporn (Fasziitis Plantaris), Peronäussehnensyndrom

  • Tennisellbogen, Golferellbogen, Epicondylitis

  • Achillessehnenschmerzen, Achillodynie

  • Schulter Schmerzsyndrom, Kalkschulter

  • Peronäussehnensyndrom

  • Sehnenschmerzen

  • Schleimbeutelentzündung

  • Rückenschmerzen

  • Patella (Kniescheiben) Spitzensyndrom, Morbus Osgood-Schlatter

  • Mediales Tibia Stresssyndrom (Shin Splints)

Stosswellentherapie Salzburg Orthopäde dr. planitzer alexander

Stosswellengerät

Hersteller: EMS Electro Medical Systems SA

Modell: Swiss DolorClast® Master

Erfolgsrate 90%

RISIKEN UND KOMPLIKATIONEN

Richtig angewendet birgt die RSWT® mit dem Swiss DolorClast® nur minimale Risiken.

Typische gerätebedingte leichte Nebenwirkungen sind:

  • Schmerz und Unbehagen während und nach der Behandlung (Anästhesie nicht erforderlich)
  • Rötung der Haut
  • Bildung von Petechien
  • Schwellung und Taubheit der Haut im Behandlungsbereich

Diese leichten gerätebedingten Nebenwirkungen verschwinden normalerweise innerhalb von 36 Stunden nach der Behandlung.

Demzufolge sind folgende Kontraindikationen bei der RSWT® mit dem Swiss DolorClast® zu beachten:

  • Behandlung über gasgefülltem Gewebe (Lunge, Darm)
  • Behandlung angerissener Sehnen
  • Behandlung von Schwangeren
  • Behandlung von Patienten unter 18 Jahren (außer bei Behandlung des Morbus Osgood-Schlatter und der muskulären Dysfunktionen bei Kindern mit spastischen Bewegungsstörungen)
  • Behandlung von Patienten mit Blutgerinnungsstörungen (einschließlich lokaler Thrombosen)
  • Behandlung von Patienten, die mit oralen Antikoagulantien behandelt werden
  • Behandlung von Geweben mit lokalen Tumoren oder lokalen bakteriellen und/oder viralen Infektionen
  • Behandlung von Patienten, die mit Kortison behandelt werden

Quelle: https://shockwaves.ems-medical.com/de/

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